In dieser Vorlesung taucht ihr tief in die Welt der Ökologie, Biodiversität und Evolution ein und erforscht die komplexen Wechselbeziehungen zwischen Organismen und ihrer Umwelt. Ihr lernt, wie die Vielfalt des Lebens entstanden ist und welche ökologischen und evolutionären Prozesse diese Vielfalt prägen. Ein zentrales Thema ist die Analyse der Auswirkungen des globalen Wandels auf die Biodiversität, einschließlich der Bedrohungen durch den Klimawandel und andere Umweltveränderungen.
Ihr werdet grundlegende ökologische Konzepte wie Autökologie, Populationsökologie und Synökologie kennenlernen und verstehen, wie Stoff- und Energieflüsse in Ökosystemen funktionieren. Darüber hinaus erfahrt ihr, wie theoretische Konzepte und biostatistische Methoden zur Modellierung ökologischer Prozesse verwendet werden. Ein wichtiger Teil der Vorlesung widmet sich dem Natur- und Artenschutz, einschließlich der Aufgaben und Ziele des Naturschutzes und dessen Bedeutung für den Menschen.
Die Vorlesung behandelt auch die Mechanismen der Evolution, wie adaptive Radiation und Artbildung, und bietet Einblicke in die Fossilbelege sowie die molekulare Phylogenie. Ihr werdet lernen, heimische Tiere und Pflanzen sicher zu bestimmen, ihre wesentlichen Merkmale zu beschreiben und biostatistische Berechnungen durchzuführen. Zusätzlich werdet ihr euch mit humanbiologischen, humangenetischen und biometrischen Fragestellungen sowie der Paläoanthropologie beschäftigen, um ein umfassendes Verständnis der biologischen Vielfalt und ihrer Entwicklung zu erlangen.
– Leben auf der Erde
– Ursachen & Folgen des Klimawandels
Susanne Foitzik ist Professorin für Evolutionsbiologie an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Sie interessiert sich für die Evolution des Sozialverhaltens mit einem integrativen Ansatz von der Verhaltensökologie über die Genomik bis zur Epigenetik. Dabei konzentriert sie sich auf Ameisen und gelegentlich auf Bienen als Modellorganismen, da die Verhaltensweisen dieser sozialen Tiere auf verschiedenen Ebenen selektioniert werden, hochkomplex sind und sowohl kooperatives Verhalten als auch Konfliktverhalten beinhalten.
Hanna Kokko ist Professorin für Theoretische Evolutionsbiologie an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Sie interessiert sich für das Zusammenspiel von evolutionären und ökologischen Prozessen, wobei sie mathematische Modellrechnungen auf die Logik der Evolution anwendet. Ihre Forschungsarbeit hat die Evolutionsbiologie nachhaltig geprägt, insbesondere in den Bereichen der sexuellen Fortpflanzung und des kooperativen Verhaltens. Kokko verbindet theoretische und empirische Ansätze, um die interdisziplinäre Zusammenarbeit in Biologie, Bioinformatik und Medizin zu fördern.
Florian Menzel ist Forschungsgruppenleiter am Institut für Zoologie der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Seine Forschung konzentriert sich auf die evolutionäre Tierökologie, insbesondere auf die Entwicklung und Funktion von Merkmalen sowie deren Rolle in interspezifischen Interaktionen. Ein Schwerpunkt seiner Arbeit liegt auf chemischen und Verhaltensmerkmalen von Insekten, insbesondere von Ameisen, die durch komplexe chemische Signale kommunizieren. Zudem erforscht er, wie bestimmte Merkmale die Fähigkeit von Arten beeinflussen, mit Klimawandel und Umweltveränderungen umzugehen.
Shuqing Xu ist Professor für Molekulare Ökologie an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Er interessiert sich für die molekularen Mechanismen und die Evolution adaptiver Merkmale, insbesondere in ökologisch bedeutenden Wechselwirkungen wie Verteidigung und Fortpflanzung bei Pflanzen und Pflanzenfressern. Ein Schwerpunkt seiner Forschung liegt auf der Regulation der Biosynthese und Entgiftung von Abwehrmetaboliten, die für die Abwehrmechanismen von Pflanzen wichtig sind. Zudem erforscht er die genetischen und epigenetischen Grundlagen der Entstehung neuer Zelltypen, die mit diesen adaptiven Merkmalen verbunden sind.